[Mein Körper ist privat- ich entscheide selbst, wer an ihm teilhaben darf!]
Über die Frage, was „natürlich” ist, lässt sich trefflich streiten. Gibt es ein einziges Tier, das ein Bedürfnis hat, seine Blöße zu bedecken? Ist es nicht herrlich, kleinen Kindern zuzuschauen, die voll Freude miteinander spielen, nackt, wie der Herrgott sie schuf? Warum hat der Mensch überhaupt Fertigkeiten entwickelt, Garne zu spinnen und Stoffe zu weben, um aus ihnen Kleidungsstücke zu verfertigen? Ist das nur eine Erscheinung der kühleren Klimazonen, sozusagen eine Notwendigkeit, um dort nicht zu (er)frieren?
Beileibe nicht. Was ist der Unterschied zwischen einem Tier und einem Menschen- und was macht den Unterschied zwischen einem Kind und einem Erwachsenen aus? Es ist der Entwicklungsweg der BEWUSSTWERDUNG SEINER SELBST, der Entdeckung und Spiegelung seiner Individualität oder Seele, sozusagen der Blick in den Spiegel, in dem man seine eigene Persönlichkeit erkennt.
Den Schritt zum Abstreifen der kindlichen Unschuld geht der junge Mensch in der Pubertät, die Geschlechtsreife lässt sein sexuelles Verlangen erwachen. Was hat es damit auf sich? Ist das nur ein körperlicher „Trieb”, den der Mensch instinktiv zu befriedigen sucht? Nein- es ist die tiefe Sehnsucht nach Vereinigung mit dem Teil, der ihm selbst fehlt, und der ihn seine eigene Unvollkommenheit deutlich spüren lässt. Deshalb versucht er, eine partnerschaftliche Verbindung aufzubauen, um sich zu „vervollkommnen”, und sich im liebevollen Austausch innerhalb der Beziehung mehr als „Ganzes” zu fühlen, um Geborgenheit und Nestwärme zu spüren.
Wer bereit und fähig ist, an einer guten, tragfähigen und würdevollen Beziehung zu arbeiten (indem er seine gravierendsten Schwächen erkennt und abschafft), der baut an einem „Reservat”. Sicherheit und Verschwiegenheit breiten einen geheimnisvollen Schleier, und das, was sie sich gegenseitig schenken, werden sie vor neugierigen Blicken zu verbergen wissen. Verklemmtheit? Prüderie? Spießigkeit? Nein- die WÜRDE des Menschen ist unantastbar! Nicht umsonst hat man diesen Satz an die erste Stelle unseres Grundgesetzes „gesetzt”.
Auch wenn die Hemmschwellen in der Öffentlichkeit, den Medien und im Kulturleben immer weiter demontiert wurden, und man sich allzuleicht an die andauernden Bilderreize gewöhnt (das seelische Abstumpfen bemerken die wenigsten!), so ist doch die wahre Natur des Menschen eine ganz andere: seine Scham, seine Blöße vor anderen zu decken, ist zum einen ein Schutzbedürfnis, aber auch ein Zeichen für Ehrfurcht vor Gott, Natur und Mensch; man schützt nicht nur sich selbst, sondern auch andere Menschen in ihrer Würde- sie bleibt unverletzt und somit „unangetastet”.
"Die Heilige Weiße Rose"
Ein Originalgemälde von Sabine Maria Leiendecker.
Die Rose, von allen Dornen befreit, wird zum Symbol der harmonischen Persönlichkeitsentfaltung in der Nachfolge Christi; sie verbindet sich mit dem Kreuz - dem auf Dauer niemand entweichen kann - zum heiligen Rosenkreuz.
„Wer sich um Persönlichkeitsentfaltung und hochwertige Ernährung bemüht, wird jeden Tag mit mehr Intelligenz und Gesundheit in der Seele belohnt. Die Intuition verstärkt sich.”
